Ein neues Konzept

Vom Initiativkreis bis zur Schlesische Musikfeste gGmbH

Von 2019 bis 2022 setzte sich der Initiativkreis zur Wiederbelebung der Schlesischen Musikfeste dafür ein, die Schlesischen Musikfeste neu zu beleben und wieder dauerhaft in Görlitz zu etablieren.

Er setzte sich zusammen aus Einrichtungen der – zumeist auf Schlesien bezogenen – Musik- und Kulturpflege und einigen Einzelpersonen: Es sind das Kuratorium Schlesische Lausitz e.V., der Arbeitskreis Schlesische Musik e.V. sowie das Institut für Deutsche Musik im Osten e.V., die Erika-Simon-Stiftung, der Förderverein Stadthalle Görlitz e.V., die Internationale Beethoven-Gesellschaft e.V. und der Landsmannschaft Schlesien sowie als Einzelpersonen der Organist Prof. Matthias Eisenberg, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stadthallenstiftung in Görlitz ist und der Musiker Andreas Wenske als Koordinator des Initiativkreises. Schirmherr des Initiativkreises ist der berühmte Pianist und Dirigent Prof. Christoph Eschenbach. Der Deutsche Musikrat unterstützte die Bemühungen des Kreises zur Wiederbelebung der Schlesischen Musikfeste.

… und seine Vision: Ein internationales Musikfestival (auch) zum Mitmachen für Jung und Alt

Alle diese Institutionen und Personen verbindete eine gemeinsame Vision: die Schlesischen Musikfeste mit ihrer beispiellosen, fast zweihundertjährigen Tradition wiederaufleben zu lassen. Entstehen sollte dabei ein kulturelles Kraftfeld an der Verbindungslinie zwischen West und Ost, das Schlesien als einen Kulturraum wiedererstehen lässt, in dem Deutsche, Polen, Tschechen und Österreicher ihre Traditionen einbringen und als gemeinsamen Schatz pflegen. Mit diesem internationalen Profil stellen die Schlesischen Musikfeste ein Stück gelebtes Europa dar und sind eine Investition in ein friedliches, lebenswertes Morgen.

Die neu erstehenden Schlesischen Musikfeste nehmen wesentliche Merkmale aus der Tradition auf: das Miteinander von hochkarätigen Künstlern und musikalischer Exzellenz und von musikalischen Laien. Dies profiliert die Schlesischen Musikfeste als das Musikfestival (auch) zum Mitmachen – ein Alleinstellungsmerkmal in der Festivallandschaft Deutschlands. Die Beteiligung regionaler Akteure und der autochthonen Minderheiten – der Sorben in Deutschland und der deutschen Schlesier in Polen – fördert die musikalische Vielfalt und sichert zugleich die regionale kulturelle Nachhaltigkeit. Dazu gehört auch, dass Werke aus der jahrhundertealten Musikkultur Schlesiens einen festen Platz im Festivalprogramm haben werden und so dazu beitragen, diese liebenswerte regionale Musikkultur über alle historischen Brüche hinweg vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Die Einbeziehung von jungen Menschen als Zuhörern und Musikern wie auch das Ausprobieren innovativer Veranstaltungsformate unterstreichen die junge, zukunftsorientierte Ausrichtung der Musikfeste. Sie sollen – trotz aller musikalischen Exzellenz – kein abgehobener Bezirk für ein elitäres Musikpublikum sein, sondern ein lebendiger Erfahrungsraum für Jung und Alt und für alle, die die Musik lieben.

Da sich Kunst und Kultur nie – und schon gar nicht auf einem so geschichtsträchtigen Terrain – von selbst verstehen und so immer ein reflexives Element der Selbstverständigung in sich tragen, sollen die musikalischen Angebote ergänzt werden durch Versuche, in Vorträgen, Podiumsdiskussionen usw. „die Zeit in Gedanken zu fassen“ (Hegel). Ausgewählte Angebote anderer Kunstsparten sollen weitere profilierte Akzente im Programm setzen.

Die Schlesischen Musikfeste sollen in Görlitz und Umgebung beidseits der Grenze ein kultureller Leuchtturm sein, der Menschen von weither anzieht. Die Musikfeste szehen für kulturelle und wirtschaftliche Nachhaltigkeit und für die Begegnung von Menschen über Grenzen hinweg. Die Schlesischen Musikfeste verbinden auf einzigartige Weise Tradition und Zukunft. Sie stärken eine historisch gewachsene Identität und sind eine Investition in ein friedliches, lebenswertes Morgen.

 

Wie früher sollen bei den Schlesischen Musikfesten musikalische Laien und professionelle Musiker zusammenwirken – ein Musikfestival auch zum Mitmachen. Durch die Beteiligung regionaler Musikeinrichtungen sollen die Musikfeste kulturelle Nachhaltigkeit fördern.  

Da sich Schlesien heute über die Gebiete von Deutschland, Polen und Tschechien erstreckt, sollen die Schlesischen Musikfeste ein internationales Profil bekommen und dazu beitragen, dass über nationale Grenzen hinweg ein Stück gelebtes Europa entsteht. Dazu gehört, dass auch die Minderheiten, z.B. die Sorben in Deutschland und die deutschen Schlesier in Polen mit einbezogen werden.

 

Gerade auch junge Menschen sind zum Mittun eingeladen – ein dynamischer Impuls für die lebendige Fortsetzung der Tradition der Musikfeste. Gute Unterhaltungsmusik – längst als Teil der „Hochkultur“ anerkannt – soll neben der E-Musik erklingen.  In dem vielfältigen Programm sollen immer auch Werke der jahrhundertealten Musikkultur Schlesiens einen festen Platz haben, um diese regionale Musikkultur vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Das musikalische Angebot soll durch Veranstaltungen aus weiteren Kunstsparten und durch Versuche, „die Zeit in Gedanken zu fassen“ (z.B. in Podiumsdikussionen, Vorträgen) erweitert werden.

 

Aus dem Initiativkreis heraus gründete sich die Schlesische Musikfeste gGmbH, die heutige Ausrichterin der Schlesischen Musikfeste.