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Musikalische Grenzgänge: Die Schlesischen Musikfeste 2024

Berühmte Knabenstimmen und herausragende Instrumentalisten aus Polen waren zu Pfingsten in Görlitz zu erleben. Die Schlesischen Musikfeste 2024 präsentierten unter dem Titel „Perspektiven“ zwei mitreißende Konzerte mit Tiefgang.

Zur feierlichen Eröffnung der Schlesischen Musikfeste überzeugten die Breslauer Barocksolisten unter Leitung des Cellisten Jaroslaw Thiel im Kulturforum Neue Synagoge mit ihrem Programm „Espressivo“ durch Tiefgang und starke Emotionen mit zwei Werken der Romantik. Das Klarinettenquintett Op. 34 von C.-M. v. Weber artikulierte chromatische Linien, tiefe Seufzer und spielerisch virtuose Girlanden des Klarinetten-Solisten Alvaro Iborra. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle vom forschen „presto“ bis zum kulminierenden „allegro giocoso“ im letzten Satz des Werkes.

Auf die polnische Perspektive im Kulturraum Schlesien, dem malerischen Landstrich zwischen Breslau und Görlitz, verwies Dobrzynski mit seinem Streichsextett Es-Dur, Op. 39. Die herausragende Akustik der Synagoge vermittelte einen vollen Orchesterklang von nur sechs Musikern der erklingenden Musik. Feurige Sätze, wandernde Fugen und Themen wie im Abbild Mendelssohn’scher Oratorien zeigten, dass der in unseren Breitengraden eher unbekannte Ignacy Feliks Dobrzynski seinen berühmten Zeitgenossen wie Chopin in nichts nachsteht. Das Publikum dankte mit standing ovations dieser beeindruckenden Darbietung.

„Spanische Trompeten“

Zum Gottesdienst in St. Peter und Paul, Görlitz wurden die „spanischen Trompeten“ der Sonnenorgel feierlich von Orgellegende Matthias Eisenberg musikalisch eingeweiht. Sein immerwährendes Engagement für dieses einzigartige Instrument machte die Umsetzung möglich. Die Innenstadtgemeinde lockte im Anschluss mit der 22. Orgelnacht ab Pfingstnachmittag bis spät in die Nacht zahlreiche Musikfreunde zu fünf abwechslungsreichen und klanglich eindrucksvollen Konzerten in die Kirchen.

Das Grande Finale des Pfingstwochenendes konnte am Montag mit dem Poznaner Knabenchor erlebt werden. Mit fulminantem Sound und rührenden Momenten überzeugten die etwa vierzig jungen Stimmen in der Lutherkirche. Das Repertoire war für Knabenchöre eher unüblich. Der Blick junger Menschen auf das moderne Schlesien mit Werken und Songs bis in die heutige Popularmusik begeisterte das Publikum. Arrangements alter Melodien aus der Gregorianik umgarnten eingangs die Zuhörer. Geistliche Lobgesänge von Johann Michael Bach, Miskinis, Arnesen, dem Italiener Caccini und Chorleiter Jacek Sykulski selbst feierten im Verlauf des Konzertes klangvoll den Gedanken des Pfingstfestes.


„Im schönsten Wiesengrunde“ lud zum gemeinsamen Gesang ein, um dem Ursprung der Schlesischen Musikfeste als Gründung eines Chormusik-Festivals für Musikgruppen, Gesangsvereine und Jedermann, nachzuspüren. Standing ovations und Jubelrufe nach zwei Zugaben mit Beatbox, Rap-Solo und hinreißenden Soli entließen die Jungs und jungen Herren in einen sonnigen Nachmittag.
„Im schönsten Wiesengrunde“ lud zum gemeinsamen Gesang ein, um dem Ursprung der Schlesischen Musikfeste als Gründung eines Chormusik-Festivals für Musikgruppen, Gesangsvereine und Jedermann, nachzuspüren. Standing ovations und Jubelrufe nach zwei Zugaben mit Beatbox, Rap-Solo und hinreißenden Soli entließen die Jungs und jungen Herren in einen sonnigen Nachmittag.

Bilder: Marcus Hartelt (Dresden)