Vergessene Perlen der Barockmusik wiederentdeckt

In der Königlichen Privat-Musikaliensammlung von August III., König von Polen, kann man immer noch Perlen der Barockmusik finden, die seit Jahrhunderten vergessen sind. Eine davon ist die Oper „Il re pastore“ (Der König als Hirte), geschrieben 1755 vom Hofkomponisten Augusts, Johann Adolf Hasse (1699-1783) und in der Hubertusburg uraufgeführt. Das schöne Libretto aus dem Leben Alexander des Großen über den tugendhaften Hirten Abdalonymus, der zum König von Sidon wurde, hat Pietro Metastasio geschrieben und wurde von vielen Komponisten vertont. Berühmteste all dieser Kompositionen ist natürlich die des neunzehn-jährigen Wolfgang Mozart aus dem Jahr 1775. Im Jahr 1762 hat Hasse eine zweite Fassung für Warschau zum Geburtstag von August III. komponiert. Die schönsten Arien daraus werden wir im Konzert zu Gehör bringen. Gleichzeitig werden aber auch Arien aus der gleichnamigen Oper vorgestellt, die im selben Jahr der unbekannte Hofkapellmeister Johann Christoph Richter im kriegszerstörten Dresden komponiert hat. Seine Oper ist die einzige Fassung von „Re Pastore“ in deutscher Sprache. So bieten wir die einmalige Gelegenheit diese Barockoper in zwei Sprachen zu erleben und zu vergleichen.

Die Partituren der Musik von Hasse wurden in Zusammenarbeit mit dem französischen Musikwissenschaftler François Hou aufbereitet. Die Transkription der Partitur von Richter führte Eleni Ioannidou durch, die Opernsängerin und Vorsitzende des Vereins Ars Augusta e.V..

 

Gefördert wurde das Projekt durch den Fonds für Darstellende Künste. Solisten und Instrumentalisten sind junge Absolventen der Musikhochschulen von Leipzig, Dresden, Berlin, Breslau und Katowice, die diese Werke im Rahmen eines Workshops unter Anleitung des erfahrenen Cembalisten Raphael Alpermann einstudiert haben.